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Patricia Wissel MdL:  Die Schaf- und Ziegenhaltung ist ein wichtiger Bereich der Landwirtschaft. Dennoch haben sich die Bestände im Freistaat Sachsen seit dem Jahr 2000 auf nunmehr 70.000 halbiert.

Dazu erklärt die Landtagsabgeordnete: „Die Schafhaltung in Sachsen steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Eine der Schwierigsten ist das Thema Wolf bzw. die zunehmenden Wolfsrisse bei Herdentieren. Artenschutz ist wichtig - das ist unbestritten. Aber wir dürfen in der öffentlichen Diskussion nicht diejenigen aus den Augen verlieren, die sich 365 Tage im Jahr um ihre Tiere kümmern. Neben der Schafzucht erbringen Schäfer gesellschaftlich anerkannte Leistungen im Naturschutz und in der Landschaftspflege. Unabdingbar sind die Schafe in Form der Deichpflege für den Hochwasserschutz.

63 Ãœbergriffe auf Nutztiere wurden dem Freistaat Sachsen in diesem Jahr bereits gemeldet (Stand 13.09.2017). In 24 Fällen wurde der Wolf als Verursacher festgestellt. Dabei wurden 65 Tiere getötet. Eine Vielzahl von Tieren wurde verletzt. Jeder einzelne Fall davon ist ein schwerer Schlag. Alle  Schafhalter im Freistaat haben mittlerweile Angst vor solch einem Vorfall. Diese Sorge müssen wir ernst nehmen und mit konkreten Maßnahmen die Schafhaltung in Sachsen wieder mehr stärken.

Die bisherigen Hilfsmaßnahmen müssen also zukünftig erweitert werden. Beispielsweise bedarf es einer zusätzlichen Förderung für die erhöhten Aufwendungen beim Auf- und Abbau der Herdenschutz-Zäune sowie der Unterhaltung von Herdenschutzhunden, zum Beispiel bei den Futterkosten.

Ebenso sollten wir den Vorschlag des Sächsischen Schaft- und Ziegenzuchtverbandes aufgreifen und die Mutterschafprämie wieder einführen. Bürokratische Regelungen, die Frust bei den betroffenen Tierhaltern hervorrufen, müssen überarbeitet und vereinfacht werden.

Darüber hinaus muss endlich Klarheit darüber geschaffen werden, ob die Wolfspopulation in Deutschland den so genannten guten Erhaltungszustand erreicht hat und damit den Status als streng geschützte Art verlieren kann. Dabei sind besonders regionale Populationsentwicklungen zu berücksichtigen, denn die Situation in der Lausitz ist eine andere als in Baden-Württemberg, wo bisher nur ein einzelner Wolf aufgetreten ist.

Artenschutz ist sinnvoll, hat aber auch seine Grenzen, spätestens wenn Wölfe für Menschen zur Gefahr werden, Nutztiere reißen und so große Schäden anrichten, dass Existenzen auf dem Spiel stehen - dann sind weitergehende Maßnahmen notwendig. Dazu gehört auch der Abschuss einzelner Tiere, wenn sie die Scheu vor dem Menschen verloren haben und verhaltensauffällig in die Herden gehen.“

 

 

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